Spiritus rector
Mario Gutiérrez (1945-1994)
Geboren am 26. März 1945 in La Paz, wuchs er eingebunden in die lebendige Tradition der Aymara-Kultur, wo Musik zum festen Bestandteil des täglichen Lebens gehört, in Pukarani (Bolivien) auf. Später zog er nach La Paz, machte Abitur und studierte Journalismus. Hier entwickelte er seinen ersten eigenen Musikstil, indem er die verschiedenen indianischen Flöten, Rhythmen und Melodien mit der kreolischen Musik verknüpfte.
Als Gründer und Leiter der Gruppe RUPHAY bereiste er von 1968 bis 1985 zahlreiche Länder, gewann etliche Festivals und spielte 15 Schallplatten ein.
Ab 1976 verzichtete er ganz auf die kreolisch-europäischen Elemente. Der international große Erfolg dieser authentischen Musik führte in Bolivien zu einer verstärkten Anerkennung indianischer Werte und Lebensart (seine Komposition „Jacha Uru“ – „Der Große Tag“ – wurde zur Hymne der andinen Indianerbewegung).
Nach 1985 zog er sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück, schrieb u.a. das Buch „El huerfano cosmico“ – „Der kosmische Waisenknabe“ – (gemeint ist der Mensch) und komponierte für das Trio AKA PACHA, mit dem er nur ein einziges Mal auftreten konnte; wenige Tage später starb er in Antwerpen.
Mario Gutiérrez gilt noch heute als eigenwilligster und kreativster Komponist bolivianischer Musik.
Aktuelle Mitglieder
Basilio Huarachi Mollo
Geboren am 14. Juni 1950 in Oruro (Bolivien).
Hauptinstrument: Charango
Als Autodidakt begann er mit 13 Jahren zu tanzen und zu musizieren. Mit drei Freunden gründete er als Charango-Spieler mit 15 (!) die Gruppe Los Chaskas, mit der er bis 1972 10 Schallplatten in Bolivien und Argentinien aufnahm.
Im September 1972 bildete er zusammen mit Mario Gutiérrez und Lucho Cavour (dem bekanntesten und besten bolivianischen Quena-Spieler in den 1970er Jahren) ein Instrumental-Trio für Quena, Charango und Gitarre. Mit diesem Trio begleitete er RUPHAY auf ihrer ersten Reise nach Europa. Bereits drei Monate später, noch auf der Reise, wurde er in Lima (Peru) zusätzlich Vollmitglied von Ruphay.
Anfang 1973 fuhr er dann zusammen mit den RUPHAY mit dem Schiff in Hamburg ein. Hier begann seine lange Karriere mit RUPHAY. Nach dem Tod von Mario übernahm er 1995 die Leitung der Gruppe.
Heute lebt er in Annecy (Frankreich), von wo er alle Aktivitäten von RUPHAY lenkt und den Vorsitz der AAEB (Asociación de Ayuda a la Niñez Boliviana), einem kleinen bolivianischen Kinderhilfswerk, übernommen hat.
Carlos Ramiro Calderón Velarde
Geboren am 1. Dezember 1953 in La Paz (Bolivien).
Hauptinstrument: Sikus
Mit 12 Jahren begann er sich für die ursprüngliche, indianische Musik und die mit ihr verbundenen Werte zu begeistern. 1966 begann er dann seine Karriere als Siku(Panflöten)-Spieler in mehreren bekannten Panflöten-Orchestern: Sikuris del Altiplano, Zampoñas del Huracán, Hijos del Illimani, Wara Huaynas und Sumaj Waras.
Auf Einladung von Ernesto Cavour, dem wohl bekanntesten bolivianischen Charango-Spieler aller Zeiten, wurde er zusammen dessen Bruder Lucho Cavour, Fredy Santos und Luis Rico Mitglied der „Tropa Naira“. In dieser Formation wurde er als erster bolivianischer Solo-Panflötenspieler bekannt; u.a. spielte er die Originalversion des sehr populär gewordenen Instrumental-Titels Leño Verde ein.
1975 reiste er mit Ernesto Cavour nach Frankreich und im November 1976 trat er dann den RUPHAY bei. Von 1982 bis 1988 spielte er außerdem mit den Gruppen Bolivia Manta, Los Jairas und Inti Mujus.
Von 1988 bis 1990 studierte er in Grenoble (Frankreich) Musikethnologie. 2003 veröffentlichte er ein Solo-Album mit internationaler Panflötenmusik.
Heute lebt er in Grenoble, wo er seine eigene Gruppe hat und Konzerte, Kurse sowie Workshops gibt. Außerdem spielt er immer noch bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit RUPHAY.
Heriberto Murillo
Marco Peña
Rupprecht Weerth
Geboren am 13. April 1960 in Detmold.
Hauptinstrument: Quena
Nach mehrjährigem klassischen Klavier- und Querflötenunterricht entdeckte er mit 13 seine Liebe zur andinen Flötenmusik.
Weitgehend autodidaktisch lernte er in den Folgejahren die verschiedenen indianischen Flöten spielen.
1975 freundete er sich bei einem Konzertbesuch mit den RUPHAY und vor allem Mario Gutiérrez an und gründete zusammen mit einigen deutschen Freunden die Gruppe Wayra Kuna, mit der er 4 Schallplatten aufnahm und bis 1985 in vielen hundert Konzerten auftrat.
1984 und 1985 ging er dann als Quena-Spieler mit den RUPHAY auf zwei große Deutschland-Tourneen und spielte zusammen mit RUPHAY und Wayra Kuna das 15. Ruphay-Album „Wiñay Marka“ ein.
1988 gründete er zusammen mit Mario Gutiérrez (Gitarre) und Hannes Trittler (Violoncello) das Trio Aka Pacha: mit dem Ziel einen Raum zu kreieren für eine musikalische Begegnung zwischen der andinen Kultur einerseits und der europäisch abendländischen Kultur – vor allem der Barockmusik – andererseits. Im Jahr 2000 veröffentlicht er mit Aka Pacha in Homage an Mario die CD „The three Seasons“ – u.a. mit der Originalversion von Marios letzter großer Komposition „Quimsa Pachanaca“.
Im Oktober 2014 folgte er der Einladung von Basilio bei der Homage an Mario, 20 Jahre nach seinem Tod, in Antwerpen mitzuspielen, und ist seitdem wieder Mitglied von RUPHAY.
Raul P. Uriarte Ledo
Geboren am 25. August 1951 in La Paz (Bolivien).
Hauptinstrument: Flöten
Mit 17 begann er als Autodidakt seine musikalische Laufbahn in verschiedenen Schüler- und Studentengruppen.
1971 unternahm er mit dem Trio Los Yak’as eine Tournee durch Bolivien.
1978 reiste er auf Einladung von Juan Céspedes nach Lille (Frankreich), um mit der Gruppe Los Awatiris de Bolivia zu spielen.
1979 wurde er Mitglied von Los Ruphay.
1982 gründete er zusammen mit Hugo Santos „Cirilo“ in Brüssel (Belgien) die Gruppe Kollasuyu Ñan, mit der er mehrere Alben aufnahm und ganz Europa bereiste.
2015 wird er wieder Mitglied von RUPHAY.
José Jesus Alanoca
Beeindruckt durch die Überlieferungen seiner Vorfahren über Generationen hinweg und inspiriert wie auch geprägt durch den Lebensstil in den Anden begann er bereits mit 13 Jahren seine Musik zu spielen.
Durch unzählige Reisen durch das Reich der Inkas hat er die unterschiedlichsten Stile und Merkmale der Musik, wie sie in den Anden gepflegt wird, spielen gelernt. José ist als Als Musiker, Pädagoge und Instrumentenbauer tätig.
Mit zahlreichen Seminaren und Ausstellungen hat er die Musik seiner Heimat vielen Menschen in Amerika und Europa nahe gebracht. Seit 2015 begleitet er als Quena- und Zampoña-Spieler die Konzerte von RUPHAY.
Felix Cerezo Alarcón
Ehemalige Mitglieder
Goyo Cespedes
Raúl Chacón Lemus
Agustín „Cacho“ Mendieta
Hery Cortez
Omar Hoyos
Gover Muñoz
Jaime Bellido
Ricardo Mendoza
Guido Lopez
Kruzzio Sanjines
Anselmo Portugal
Felix Cerezo
Pedro Andrade
Luis Mamani
Leopoldo de la Parra
Lucio Melendres
Helberto Melendres
Edwin Ramos
Gustavo Salazar
Nicolas Jora
Manuel Luna
Luis Ernesto Gutiérrez
Pedro Conde
Lucio Bustillos
Joel Flores Carpio
German Tintaya
Christian Tintaya
Willy Claure